Das Projekt

Menschen vernetzen, Lebensmittel bestellen oder individuelle Mobilitätslösungen – all dies ist heute über digitale Plattformen möglich. Hiermit sind mit Blick auf inklusives Wachstum und nachhaltige Entwicklung eine Reihe von Chancen, aber auch Risiken verbunden. Welchen Beitrag solche Plattformen in Zukunft leisten können und sollten – dieser Frage gehen das Öko-Institut, das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement der Universität Stuttgart (IAT) im Projekt regGEM:digital nach.

Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie Innovations- und Technikanalyse vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und läuft bis Ende 2020. Die Innovations- und Technikanalyse (ITA) des BMBF analysiert und bewertet neue fachübergreifende Themen und zukünftige Entwicklungen von gesellschaftlicher Relevanz hinsichtlich ihrer Chancen und Risiken.

Ziel des Projekts

Am Beispiel der Bedürfnisfelder „Ernährung“ und „Mobilität“ wird untersucht, welchen Beitrag regionale digitale Plattformen zur Daseinsvorsorge leisten können. Dabei soll analysiert werden, welche Faktoren die wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit digitaler Plattformsysteme beeinflussen. Weiterhin wird betrachtet, inwiefern die regionale Einbettung die Nachhaltigkeit digitaler Plattformsysteme bestimmt und welche Rahmenbedingungen notwendig sind, um eine nachhaltige Ausrichtung digitaler Plattformsysteme sowie die Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit regionaler Plattformen zu gewährleisten.

Die leitenden Fragestellungen sind:

  • Wie lässt sich regionale Einbettung und Wertschöpfung für digitale Plattformen beschreiben?
  • Welche Faktoren bestimmen die ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit digitaler Plattformen?
  • Inwiefern bestimmt die regionale Einbettung die Nachhaltigkeit digitaler Plattformen?
  • Welche räumliche Skalierung, Diffusion und Vernetzung digitaler Plattformen zeichnen sich aktuell ab, und welche Schlüsse lassen sich für unterschiedliche funktionale Räume wie Stadt, Umland oder den ländlichen Raum ziehen?
  • Welche Rahmenbedingungen unterstützen die Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliche Tragfähigkeit regionaler digitaler Plattformen?
  • Welche Rahmenbedingungen unterstützen eine nachhaltige Ausrichtung digitaler Plattformen?

Vorgehen und Methodik

Aufbauend auf einem konzeptionellen Rahmen zur Analyse digitaler Plattformen und ihres Nachhaltigkeitspotenzials wird zunächst in einem Grob-Screening das breite Spektrum existierender digitaler Plattformen in den Bedürfnisfeldern „Ernährung“ und „Mobilität“ erfasst und analysiert. Anschließend werden pro Bedürfnisfeld vier digitale Plattformen als Fallstudien vertiefend hinsichtlich ihrer regionalen Einbettung und ihrer Nachhaltigkeitseffekte untersucht. Auf Basis der empirischen Ergebnisse werden Handlungsempfehlungen für Akteure aus Politik und Wirtschaft entwickelt.

Das Themenfeld „Digitale Plattformen“ weist eine hohe Verflechtung zwischen Wirtschaft und Gesellschaft auf. Dem wird im Projekt entsprechend Rechnung getragen, indem externe Akteure und Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft regelmäßig einbezogen werden. Unter anderem werden hierfür Veranstaltungen mit Expertinnen und Experten, Nutzerinnen und Nutzern und weiteren relevanten Akteuren durchgeführt.

Relevanz des Projekts

Das Vorhaben erarbeitet direkte Bezüge zwischen sozio-technischen Veränderungen in der Grundversorgung durch die Digitalisierung, Nachhaltigkeitseffekten digitaler Plattformen sowie deren räumlichen Disparitäten und „Versorgungslücken“. Es leistet damit unter anderem einen Beitrag zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, zum Bundesprogramm für ländliche Räume und zu Smart City-Konzepten.

Ziel ist es, die Transformation von analogen zu digitalen Infrastrukturen als Bestandteil der gesellschaftlichen Grundversorgung zu analysieren und ihre nachhaltige Ausgestaltung zu stärken. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen regionales Wachstum stärken und Versorgungsleistungen vorantreiben. Regionale Plattformen sollen gegenüber transregionalen oder internationalen Betreibern wettbewerbsfähig und wirtschaftlich werden können.